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BeitragVerfasst: 05.02.2012, 12:59 
Neuling
Neuling

Registriert: 24.03.2011, 20:07
Beiträge: 3
Hallo Freunde,

ich möchte an dieser Stelle auf die im CropCom öfters schon angesprochene Problematik unseres Geldsystems ein wenig eingehen. Die letzte Sendung mit Herrn Senf kreiste wie ein blinder Adler sehr oberflächig um das eigentliche Problem unserer Wirtschaft umher. Lüftet mal für ein paar Minuten eure bisherigen Selbstmodelle eines perfekten Geldsystems und folgt mir bei der Erklärung des wesentlichen, bisher von den meisten Ökonomen umkreiste Lochs des Geldsystems, welches noch nie eine dauerhafte Lösung zu beabsichtigen versuchte und es auch niemals können wird. Bei Bedarf werde ich bei späteren Fragen gerne noch auf weitere Vertiefungen eingehen.

[center] Bild[/center]

Worin besteht das gegenwärtige Problem?


Oft hören wir in letzter Zeit, dass Geld durch Schulden in unsern Wirtschaftskreislauf gelangt und dort in exorbitanten Geldsummen für erhebliche Verwerfungen an den Finanzmärkten führt. Die Realwirtschaft sehe von diesem Schuldgeld herzlich wenig. Überhaupt hat sie durch wachsende Wirtschaftsprobleme einen immer geringeren Zugang zu Schuldgeld (Krediten). Wir sprechen in diesem Zusammenhang vom Katastrophenkapitalismus, welcher eine immer ungerechtere Verteilung und Akkumulation (Ansammung bzw. Hortung) von Geldvermögen bei wenigen Großindustrien oder Konzernen ermöglicht. Einzig die wachsende Staatsverschuldung bietet sich den mittelständischen Privathaushalten und Unternehmen als sicherer Geldzufluss an, ob über staatliche Leistungen oder direkte Subventionen (öffentliche Bauaufträge, Subventionen der erneuerbaren Erngien etc.)

Unsere Gesellschaft ist in den heutigen Tagen in ganz erheblichem Maße von der bestehenden Staatsverschuldung abhängig. Bei der Betrachtung der Euro-Krise können wir jedoch auch sehen, wie schnell eine wachsende Staatsverschuldung und Überschuldung von Unternehmen und Privathaushalten zu existenziellen Problemen führt.

Und an dieser Stelle wird es nun interessant. Wir gehen gedanklich einmal weiter und versuchen das Problem weiter zu konkretisieren:

1. Wachsende Staatsverschuldungen (siehe obige Gründe)
2. Wachsende Überschuldung der Unternehmen und Haushalte
3. Kein Zugang zu neuen Geldzuflüssen

[center]Bild[/center]

Ich stelle nun einmal folgende Frage: Wo ist das Geld hingeflossen, dass wir durch diese exorbitanten Verschuldungen in das System gebracht haben? Gibt es da einen Erdspalt wo es hinein fliesst und über dem dann die Verschuldung als immer dichter werdende Wolke schwebt? Immer wenn wir von Schuldaufnahmen und Bezahlungen mit dem geliehenem geld sprechen machen wir diesen einen, fundamentalen Fehler. Wir vergessen, dass Schuld und Geld einander bedingen, dass die wachsenden Staatsverschuldungen gleichzeitig einen wachsenden Anstieg der weltweiten Geldvermögen bewirken. Wenn z.B. das Bahnhofsprojekt Stuttgart mit 18 Milliarden Staatsverschuldung umgesetzt wird, dann verschwinden die aus der aufgenommenen Staatsverschuldung erhaltenden Geldvermögen in keinem Erdspalt. Nein, die Gelder fliessen über die beauftragten Unternehmen in deren Kostenpositionen und damit zu einem großen Teil (Bauwirtschaft ca. 30%) in die Personalkosten, welche wiederum bei der arbeitenden Bevölkerung als Einkommen zufliessen und dort für alle weiteren Ausgaben des privaten Lebensunterhaltes verwendet werden. Auch die übrigen Kostenpositionen der beauftragten Unternehmen (Material, Maschinen etc) bedeuten auf einer anderen Unternehmerseite Einnahmen, welche dort wiederum für Verteilungen an Personal und übrige Kostenpositionen verwendet werden.

Alleine aus diesem Grunde ist die Ablehnung solcher Großprojekte wohl auf eine beschränkte Sicht der positiven Liquiditätsauswirkungen für viele beauftragte Unternehmen zurück zu führen. Wir brauchen Aufträge und damit Preisverhandlungen in gesetzlichem Zahlungsmittel (Euro), welche unsere Unternehmen vor dem Austrocknen (fehlendem Geldzufluss) beschützen. Doch wie bereits oben beschrieben ist uns die wachsende Staatsverschuldung ein Dorn im Auge. Wir müssen deshalb behutsam mit unseren Staatsschulden umgehen und werden uns zunehmend die Frage stellen über welche Kanäle staatliche Leistungen noch zu verkraften sind.

Noch nie war über die Staatsverschuldung soviel Geld im System, noch nie soviel Schuld im System, als heutzutage. Die Märkte sind förmig überschwemmt von Geldvermögen. Diese Überschwemmung jedoch findet, wie wir zunehmend beobachten, keinen ausreichenden Weg mehr hin zu einer gerechten Verteilung der Geldvermögen. Die mittelständigen Unternehmen und Privathaushalte haben existenzielle Probleme mit dem Geldzufluss aus neuen Produkten oder Leistungsangeboten (Arbeitskraft). Ob nun der Unternehmer (Kapitalist) oder Arbeiter, es fehlt beiden an Geldzufluss.

Modellierung des Kapitalismus und Debitismus

Stellt euch nun einmal folgendes, vereinfachtes Bild unserer Wirtschaft (Kapitalismus) vor:

In einer Welt, in der es kumuliert nur einen Unternehmer (den Kapitalisten) und seine Arbeitnehmer gibt, in einer solchen Welt können die produzierten Waren des Unternehmer nur an die eigenen Arbeitnehmer verkauft werden. Trotz aller Komplexität gegenwärtiger Wirtschaften (Ineinandergreifen von Millionen Unternehmen und Arbeitnehmern) verbirgt sich vorerst nichts anderes, als diese einfache Betrachtung hinter den Vorhängen des Kapitalismus:

[center]Der Kapitalist will Waren für 1000 verkaufen
Die Arbeitnehmer werden mit 400 bezahlt
[/center]

Es war Paul C. Martin, der die unsere Welt auf eine solch einfache Betrachtung herunter brach. Wo macht Paul C. Martin nun in dieser ausgeklammerten Darstellung das Loch aller bisherigen Theorien ausfindig?

"Die Differenz zwischen dem, was die Arbeitnehmer "in Wirklichkeit" an "Wert" (Preis der Waren) schaffen und dem, was sie dann auf der Hand behalten dürfen (Arbeitslohn), nennt Marx den "Mehrwert". Den behält und verwendet der Kapitalist für sich."

In der folgenden Grafik sei das Problem dargestellt. Oben sitzt der Unternehmer (Kapitalist) und unter ihm arbeiten seine Angestellten.

[center]Bild[/center]

Ja, aus welchem Loch kommt das Geld denn nun? Steht da eine Schatztruhe im keller des Unternehmers und Arbeitnehmers? Wohl kaum! Diese Frage wird in den herrschenden Lehren der Volkswirtschaftslehre einfach nicht gestellt! Sucht selbst nach einer Antwort, ihr werdet in den abertausenden Lehrbüchern der Universitäten und Hochschulen nicht einen Satz finden, der die Frage des notwendigen Lochs beantwortet.

Das Loch, welches Martin ausfindig machte, verbirgt sich hinter der "Realisation" des Mehrwertes durch den Kapitalisten i.H.v. 600, nicht aber in dem Mehrwert an sich! Jeder Mensch kann von einem Mehrwert träumen, muss diesen jedoch irgendwann auch durch Geldzufluss realisieren. Alle bisherigen Theorien klammern die "Realisation" des Mehrwertes systematisch aus.

[center]1. Woher hat der Kapitalist die 400 um seine Arbeitnehmer zu bezahlen?
2. Und woher soll der Kapitalist die 600 Mehrwert erhalten, wenn er nur 400 an seine Arbeitnehmer zahlt?
[/center]


In unserer komplexen Gesellschaft greifen millionen solcher Modelle ineinander und lösen zwar die Frage der Geldherkunft untereinander (Wirtschaften), jedoch niemals die Frage der Geldherkunft als solches. Woher haben denn alle Subjekte zusammen ihr Geld? Wo fängt es an? Irgendwoher muss es doch kommen? Wie realisieren die Subjekte ihre Ansprüche und wieso wachsen die Geldvermögen und Schulden dabei auch noch an?

Wir sehen an der obigen Grafik, dass im Kapitalismus die Nachfrage nach Produkten niemals ausreichen wird, um das Angebot vom Markt zu nehmen. Die Angebots-/Nachfragetheorie ist schon deshalb eine Farce. Im wirklichen Leben können sich Nachfrage und Angebot nur treffen, wenn die Nachfrager (oben Arbeitnehmer) zusätzliche Schulden machen. Im wirklichen Leben kommt auch noch ein entscheidenes Problem hinzu: Die Zeitspanne bis zur Realisation des Mehrwertes. Der Unternehmer muss seine Kosten vorfinanzieren. Niemand bietet sich einen Monat lang umsonst für Arbeitstätigkeiten an, niemand stellt dem Unternehmer ohne vorherige Bezahlung seine Maschinen in den Betrieb. Die Infrakstruktur und übrigen Produktionsfaktoren müssen vorfinanziert werden.

Die ganze kapitalistische Wirtschaft zielt nur auf eines ab: Andere zum Schuldenmachen zu überreden, um die getätigte Vorfinanzierung tilgen zu können und den Mehrwert (Gewinn) zu realisieren.

Im weiteren Verlauf des Threads würde ich dann noch gerne auf die tieferen Ansichten des Debitismus, insbesondere der zwingenden Aufschuldung, den Staats- und Zinseffekt eingehen, sowie der fehlenden Logik des Vollgeldes eingehen. Bitte nehmt diese Ausarbeitung bei euren Fragestellung nicht vorweg.

Es soll erst einmal an dieser Stelle genügen. Ich möchte, dass ihr euch zuerst einmal mit der Tatsache vertraut macht, dass wir die "Frage der Geldherkunft als solches" im bestehenden Schuldgeldsystem diskutieren werden.

Wie kommt Geld also nun tatsächlich in den Umlauf um obiges Problem des Kapitalisten und damit auch des Arbeitnehmers langfristig zu lösen?



[center]Lest euch bitte die ersten 67 Seiten des Buches "Kapitalismus - Ein System das funktioniert!" durch.
Der ironische Titel lässt schon darauf hindeuten, dass es zu einigen erfreulichen Weitsichten nach dem Lesen des Buches kommt.


http://www.dasgelbeforum.de.org/sammlung/Martin,%20Paul%20C.,%20Der%20Kapitalismus%20-%20Teil%201.pdf[/center]

[center]
to be continued
[/center]


Grüße,

Desmond


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 Betreff des Beitrags:
Verfasst: 05.02.2012, 12:59 


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