Ein interessantes Thema, aber natürlich auch sehr kontroversiell:
Ich denke dass "Homeschooling" - so wie in der Sendung besprochen - schon ein sehr elitäres Konzept ist, dass IMHO nur für einen geringen Prozentsatz der Kinder Anwendung finden könnte.
Die Probleme dabei sind IMHO:
- Nicht alle Eltern haben die Zeit (bzw. das Geld) ihre Kinder selbst zu unterrichten
- Nicht alle Eltern können ihre Kinder "fachgerecht" unterrichten ... bzw. wer kann das überhaupt, denn in der Schule wird ja ein sehr breites "Wissen" vermittelt, ich vermute Fr. Neubronner kann da auch nur ein sehr enges Spektrum davon "lehren".
- Die Frage ist auch welchen Schulabschluss man mit "Homeschooling" erreichen kann - ist man damit z.B. auch befähigt ein Uni-Studium zu beginnen ?
- Vermutlich ist die soziale Entwicklung auch eingeschränkt, wenn man immer nur ein "konstantes"/ bekanntes Umfeld hat. Der Kontakt zu anderen, Gleichaltrigen ist IMHO sicher auch sehr wichtig.
- Ich glaube es ist wichtig dass die Kinder auch lernen, dass nicht alles im Leben Spaß macht, dass man auch Problem- und Stress-Situationen bewältigen muss. Dass kann man sich dann im späteren (Berufs-)Leben auch nicht mehr aussuchen.
Zur Schulsituation:
Man muss auch die (steigende) Anzahl der Kinder berücksichtigen, die von Migrantenfamilien kommen und nicht richtig Deutsch können. Dass der Unterricht in einer "normalen" Schule erheblich schwieriger wird wenn ein hoher Prozentsatz der Schüler den Lehrer nicht mehr versteht ist doch auch klar. Aber das ist ein anderes Problem, welches man nicht der Schule an sich anlasten kann.
Zur Vorgabe des Lehrinhalts:
In einer gesunden Demokratie finde ich es auch gut, dass der Staat einigermaßen die Kontrolle hat, was da denn Kindern vermittelt wird. Die Gefahr des Mißbrauchs ist ja auch nicht gering, denn dann wäre möglicherweise auch sehr radikalen "Lehren" Tür und Tor zur Verhetzung geöffnet -- mir ist schon klar dass die Intention von Fr. Neubronner eine andere ist
Alles in allem doch ein schwieriges Thema, find ich.