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 Betreff des Beitrags: Abenteuer Ayahuasca - 07.06.2019
BeitragVerfasst: 09.06.2019, 08:35 
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Registriert: 23.02.2016, 15:26
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Sendung: Abenteuer Ayahuasca [07.06.2019]

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Illustration: Matthias Töpfer >> http://www.bilderdaemmerung.de


Leider kann ich die Sendungen immer nur aus dem Archiv heraus hören, da ich zeitlich keine Chance habe, live dabei zu sein.

Schade, denn bei dieser Sendung hätte es mich sehr gereizt, dem Gast einmal per Skype Contra zu geben.

Insgesamt fand ich die Sendung unterhaltsam und angenehm skurril, in Ermangelung besserer Beschreibungen. Strasser konnte ich bei manchem folgen, bei manchem nicht, manches fand ich abwegig, manches nachvollziehbar, insgesamt jedenfalls recht kurzweilig. Danke dafür.

Wobei ich Strasser allerdings vehement entgegen trete, ist seine Fixierung auf die katholische Kirche. Ich selbst bin auch vehementer Kritiker der Kirche, bin aber der Meinung, daß es einen souveränen Akt der Selbstermächtigung braucht, um das geistige und seelische Joch der christlich-katholischen Sozialisation abzuschütteln.

Ich behaupte, diesen emanzipatorischen Schritt hat Strasser nicht geschafft. Daher seine extremen Tiraden mit fast mantrisch wiederholten Beschimpfungen ("dampfender Haufen...") und gleichzeitig die Vorstellung einer überwältigenden Macht dieser Institution, deren doch in realiter zumeist recht armselige Vertreter mittels magischer Riten imstande sind, ihren Opfern bei der Taufe das dritte Auge zu schließen und diese zu willfährigen und blinden Schäfchen auszubilden.

Tatsächlich spricht aus solchen Vorstellungen nur die gewaltige Urangst, welche die Kirche bei einigen Menschen schon in Kindertagen mittels ihrer Instrumente aus eingeimpfter Schuld, Erbsünde, Gottesfurcht etc. eingepflanzt hat.

Um sich davon zu befreien, braucht es die Emanzipation vom Konzept und den geistigen Strukturen der Kirche, vor allem keine neuerliche Unterwerfung, beispielsweise unter ein Surrogat namens Gaia, und keine Furcht vor Archonten, die den christlichen Glauben an Satan und seinen dämonischen Schergen spiegeln.

Strasser ist, wie mir scheint, gefangen in einem manichäischen Weltbild und den Urängsten seiner christlichen Sozialisation. Der Dialog am Ende des Gesprächs, wo er sich selbst auf diese Thematik bezieht, ohne seine argumentativen Widersprüche auflösen zu können, sondern diese mit seiner "Erbsünde" = sein Vorleben als Inquisitor unschlüssig und etwas billig weg erklärt, war recht aufschlußreich in dieser Hinsicht.


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 Betreff des Beitrags:
Verfasst: 09.06.2019, 08:35 


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 Betreff des Beitrags: absolut
BeitragVerfasst: 09.06.2019, 19:45 
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Beiträge: 8
Lieber Waldschrat,

wie bin ich immer wieder um Menschen froh, welche das Talent haben in klaren Worten zu beschreiben. Meine Gedanken und mein Gefühl gingen beim Zuhören in die gleichen Richtung, nur fehlt es mir leider an der Fähigkeit diese schriftlich gut auszudrücken.
Mein Respekt auch nochmal an Tarek, welcher versucht hat das Beste aus dem Interview rauszuholen. Dabei hat sich jedoch gezeigt dass der Gast nur wenig Substantielles zum Thema zu sagen hatte. Wie du schon geschrieben hast, hat hier vermutlich jemand ein Weltbild mit Absolutheitsanspruch gegen ein anderes getauscht. Eine mögliche Erklärung hierfür kann wohl besonders jemand geben, der sich aus einer Religion herausgekämpft hat.
Selbst hatte ich eine Zeit als gläubiger Christ im evangelikalen Bereich. Benötigte auch eine Zeit der bewussten Auseindersetzung damit, um mich davon lösen zu können. Wobei ich auch zugeben muss, dass mir auch bestimmte Erfahrungen in Erinnerung sind, welche von so besonderer Qualität waren, dass es mir heute noch schwer fällt sie angemessen in mein Leben einzuordnen. Wie gehts dir damit? Vielleicht magst du dich darüber austauschen?


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 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: 10.06.2019, 06:01 
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Registriert: 23.02.2016, 15:26
Beiträge: 11
Wohnort: Spessart
Hallo Kynni,

bei mir selbst ist der emanzipatorisch-freigeistige Anteil wohl schon in die Wiege gelegt worden, aber ich habe Menschen in meinem engsten Umfeld, die eine streng katholische Sozialisation erfahren haben und sich an einem bestimmten Punkt ihres Lebens aus diesem Gedankengefängnis befreien konnten.

So kann ich aus eigenem Miterleben heraus behaupten: Hat man die falschen und schädlichen Strukturen des Konzeptes der organisierten Religionen mit all ihren Psychotricks und manipulativen Instrumenten einmal erkannt, ist der einzig gangbare Weg, sich von ihren Fesseln zu befreien; und nicht die vordergründigen Inhalte gegen andere auszutauschen.

Nun verstehe mich bitte nicht falsch, ich bin ein zutiefst spiritueller Mensch und rede keinem Atheismus das Wort. Im Gegenteil: Der offensiv und mit missionarischem Eifer vorgetragene Atheismus im Stile eines Richard Dawson ist für mich ein geradezu klassisches Religionssurrogat.

Für mich ist entscheidend, das Pflänzchen des Zweifels in Herz und Hirn zu kultivieren, statt es mit den starren Vorgaben einer Religion oder Weltanschauung einzuhegen. Dieses Pflänzchen bleibt sowieso bestehen, aber so zu tun, als sei es nicht da, nur weil man einen Schleier aus Dogmen darübergelegt hat, ist Betrug an sich selbst.

Zitat:
Wobei ich auch zugeben muss, dass mir auch bestimmte Erfahrungen in Erinnerung sind, welche von so besonderer Qualität waren, dass es mir heute noch schwer fällt sie angemessen in mein Leben einzuordnen.


Erfahrungen welcher Art meinst Du? Erfahrungen mit dem Andersweltlichen oder Erfahrungen im Rahmen Deines damaligen christlichen Glaubens, oder etwas ganz anderes?


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 Betreff des Beitrags: Austausch
BeitragVerfasst: 22.06.2019, 19:59 
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Neuling
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Registriert: 21.10.2016, 05:42
Beiträge: 8
Hallo Waldschrat,

ich habe dir eigentlich umgehend per privater Nachricht geantwortet. Dann habe ich irgendwann bemerkt dass diese im Postausgang rumlungert und irgendwie nicht abgesandt werden konnte. Nun also doch öffentlich:

Schade, hätte mich über einen Austausch über persönliche Erfahrungen der Religionsbefreiuung gefreut. :)

Es ist nicht so, dass es mich rund um die Uhr beschäftigt und ich weiß auch nicht ob die Beantwortung meiner Fragen wirklich von Bedeutung sind, leben kann ich soweit ganz gut auch ohne sie. Dennoch würde ich es gerne besser verstehen.

Zur "Anderswelt" zieht es mich zur Zeit wieder mehr hin. Welche Wege ich dorthin beschreite, oder ob überhaupt, habe ich noch nicht entschieden. Ich schleichte immer wieder mal an verschiedene Eingänge vorbei.

Die angesprochenen Erlebnisse, habe ich in meiner Zeit als "Gläubiger" gemacht. Interessanterweise führte mich mein Weg zur Bibel über eine Erfahrung, welche manche als psychotisch beschreiben würden -ausgelöst durch einen LSD-Trip. Ich suchte damals mit den Drogen nach der Wahrheit hinter allem, unterfüttert mit entsprechnder Literatur. Meistens war es jedoch nur lustig, angenehm oder fühlte sich ein wenig erhaben an. Bis ich mich in der Wirkung dazu noch bewusst, magisch denkend der Anderswelt öffnete. Was dann folgte war zum einen eine Konfrontation mit meinen vermeintlichen "Schattenseiten" und zum anderen präkognitive Erlebnisse. Emotional hat mich das zu der Zeit total überfordert, so dass ich dabei umgehend zusammenbrach.

Ich war hin und her geworfen in meiner Interpretation was mit mit passiert. Auf meiner Suche nach einem Weg raus landete ich schließlich bei der Bibel, fand mich in meiner Situation in manchen Texten wieder, handelte danach und war nach einer gespürten Reinigung "frei" davon - nach ungefähr einem halben Jahr psychischem Trauma.

Das überzeugte mich entsprechend und ich versuchte ein guter Jünger Jesu zu werden, mein Leben ganz dem Gott der Bibel hinzugeben um mich verändern zu lassen. Was ich dabei erlebte bestätigte mich nur immer mehr. Anfängliche Zweifel über das beschriebene, oftmals recht grausame Handeln diesen Gottes waren natürlich des Teufels und wurden gedanklich im Keim erstickt. In meinem Ringen erlebte ich jedoch auch immer wieder Versagen und nach ein paar Jahren gab ich mich geschlagen und dachte dass ich es einfach nicht schaffe und wendete mich ab.

Es ging dann weiter so dahin. So langsam fand ich in ein anderes Leben zurück. Nach wieder in paar Jahren kam ich durch eine recht destruktive partnerschaftliche Beziehung in eine Krise und wurde letztlich "rückfällig". Ich dachte ich probiers nochmal mit dem Glauben, vielleicht bin ich ja jetzt reif dazu. Dass es zum Scheitern verurteilt war, wurde schnell deutlich. Meine früheren Zweifel kamen recht schnell wieder. Diesmal wollte ich mich jedoch nicht einfach so aus dem Staub machen, sondern dem Ganzen mehr auf dem Grund gehen.

Den Gedanken der Hölle bei einem glaubensmäßigen Abfall eingepflanzt, musste ich mich genau dieser Angst stellen. Geholfen hat mir dabei der von dir angesprochene atheistische, vernunftsbasierte wissenschaftliche Weg.
Darüber konnte ich mich den Widersprüchen in der Bibel öffnen und die sehr eigentümliche Grausamkeit der sogenannten Heilslehre erkennen.

Es ist jedoch kein missionarischer Atheist geworden. Letztlich war es wohl eine gewisse Zeit ein Mittel zum Zweck. Wie bereits angedeutet gibt es durchaus ein Sehnen nach einem Mehr in diesem Leben. Nur bin ich jetzt schon auch ein gebranntes Kind und entsprechend vorsichtig geworden. Mal sehen wo mich das noch hinführt.

Hoffe ich habe dich mit meiner Geschichte nicht allzu sehr überfallen. Habe schon lang nicht mehr darüber gesprochen oder geschrieben.

Wie würdest du deine Spiritualität beschreiben? Wie lebst du sie? Gibt es dabei auch eine Suche nach Wahrheit, bzw. wie stehst du dazu?
Wie kommst du zu cropfm? .....falls du antworten magst...fühl dich frei. Winken

Liebe Grüße,


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