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BeitragVerfasst: 14.10.2010, 02:42 
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Beiträge: 1969
Die nächste live Ausgabe von CROPfm ist am 15.10.2010 um 19:00 online zu hören. Für Fragen und Kommentare während der Sendung steht Ihnen CROPcom zur Verfügung - der liveChat.



Terra Preta - Die Schwarze Erde
CROPfm Open End

Die südamerikanischen Indios der Vergangenheit waren weder auf Brandrodung noch chemische Düngemittel angewiesen. Sie kultivierten eine spezielle Art Humus, Terra Preta genannt, der es ihnen ermöglichte, sehr hohe Ernteerträge zu erzielen und unbegrenzt von ein und demselben Stück Land zu leben, ohne die Böden auszulaugen. Marko Heckel von TriaTerra beschäftigt sich seit ca. 2 Jahren mit der Terra Preta Forschung von Dr. Haiko Pieplow und wird in der kommenden Sendung über diese Arbeit berichten.

Bild
Terra Preta-Forscher Prof. J. Lehmann 2008

Terra Preta kann und soll natürlich auch selbst hergestellt werden, entweder mit Hilfe von TriaTerra-Streu oder einer selbst zubereiteten Mischung aus fein zerkleinerter Kohle und, wenn vorhanden, EM (Effektive Mikroorganismen) - das Ganze vermischt mit Dung (tierischen und menschlichen Fäkalien) und Küchenabfällen. So einfach das klingen mag, die Ergebnisse sind verblüffend und die oft über 1 Meter dicken Humusschichten erlauben es, riesige Gemüsemengen auf 20 - 30 Quadratmetern anzubauen. Marko Heckel über Terra Preta - die schwarze Erde aus dem Regenwald...


Für ZuhörerInnen gibt es die Möglichkeit, sich während der Sendung per skype (account "cropfm") live am Gespräch zu beteiligen.

TriaTerra Website von Marko Heckel

Themengebiet: Technologie

Moderator: Tarek Al-Ubaidi

Sendungsgast:

Marko Heckel

> Link zur Sendung <


Zuletzt geändert von .:unaRmed:. am 16.10.2010, 17:12, insgesamt 1-mal geändert.

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Verfasst: 14.10.2010, 02:42 


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BeitragVerfasst: 16.10.2010, 07:45 
Neuling
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Beiträge: 4
Wohnort: Groß Pankow Mecklenburg Vorpommern
Hallo zusammen,

wie gestern im Interview versprochen hier ist der Link zu unserem frisch angelegten deutschsprachigem Terra Preta Forum, zum freien Austausch für alle Erfahrungen, Fragen, Anwender und Produzenten.

www.terra-preta-forum.de


Wir bauen dort auch eine Datenbank mit Terra Preta Produzenten auf.
Lasst euch mal blicken.

Lieben Gruß Marko


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BeitragVerfasst: 16.10.2010, 18:40 
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Registriert: 18.10.2009, 20:59
Beiträge: 22
Hallo Marko, interessantes Thema, das du gestern vorgestellt hast.
Ich habe allerdings noch einige Fragen zu diesem spannenden Thema.
1) in der Sendung hast du erwähnt, dass die besagten Böden im Amazonasgebiet seit 500 Jahren etwa 3 fach fruchbarer sind als vergleichbare Böden, die mit Industrie Dünger behandelt wurden.
und nun meine Frage: Diese Böden müssen doch auch weiterhin gedüngt werden oder? Ich meine jede Pflanze die darauf wächst entzieht dem Boden doch Mineralien (Phosphat, Stickstoffverbinungen, Metallionen) wie kommen diese Nährstoffe in den Boden zurück? Gibt es wiss. Forschungen hierzu?

2) In der Sendung wurde ja auch auf die Düngung dieser Böden mit Fäkalien eingegangen. Was stellt diese Düngung letzendlich dar, doch auch "nur" die Versorgung des Bodens mit den oben erwähnten Hährstoffen oder? Wäre es aus hygenischen Gründen nicht sicherer statt Fäkalien z.B irgendwie autoklavierten Klärschlamm oder dessen Verbrennungsprodukte zu verwenden?

Danke und viele Grüße, Wilbär


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BeitragVerfasst: 17.10.2010, 09:20 
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Beiträge: 290
Wohnort: Nord-Harz
Hallo

Hygene beim düngen? lächel
Brauch ich etwa sterilen Dünger damit meine Pflanzen gesund bleiben? lach
Frischer Kot und Urin waren schon immer gute Dünger. Wir düngen unsere Erdbeeren heute noch mit Pferdeäppel, was auch nur Scheiße ist.


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BeitragVerfasst: 17.10.2010, 12:44 
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Registriert: 18.10.2009, 20:59
Beiträge: 22
Ich stelle lediglich Fragen und bin kein Experte auf diesem Gebiet.

Klärschlamm scheint tatsächlich auch zur Landwirtschaftlichen Düngung verwendet zu werden auch wenn es unterschiedliche Meinungen zur Unbedenklichkeit gibt.

http://de.wikipedia.org/wiki/Kl%C3%A4rschlamm

auch die Rückgewinnung von Phospat aus Verbranntem Klärschlamm scheint
nicht unüblich zu sein

http://www.phosphorus-recovery.tu-darms ... &Itemid=67

Die Verwendung von menschlichen Fäkalien zur Düngung von Pflanzen ist allerdings in Mitteleuropa aus welchen Gründen auch immer nicht verbreitet

Das man Gartenbete mit Pferdeäpfeln düngen kann weiß ich auch. Hat mein Opa früher auch mit seinen Rosenbeten gemacht, als es hier noch Pferde gab...
Ich könnte mir vorstellen, das es auch einen Unterschied macht von welchen Organismen die Fäkalien stammen und in welchem Ausmaß man
es tatsächlich anwendet.

Gruß, Wilbär


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BeitragVerfasst: 17.10.2010, 13:48 
Neuling
Neuling

Registriert: 15.10.2010, 20:06
Beiträge: 4
Wohnort: Groß Pankow Mecklenburg Vorpommern
zur Frage 1) die Terra Preta-Böden haben sehr hohe Nährstoffgehalte gespeichert fünffache Phosphor und Stickstoffwerte, basische Mineralstoffe usw. und das bis in 1m Tiefe und mehr. Diese gewaltigen Nährstoffreserven machen den düngungslosen Anbau über Jahrzehnte möglich. Aber es gibt vereinzelte Beispiele wo Plantagenwirtschaft es schließlich geschafft hat Terra Preta-Böden zu verarmen und letztlich zu zerstören. In dem Kompendium der modernen Forschung zu Terra Preta "Amazonian Dark Earths: Wim Sombroek’s Vision" Woods et al: findet man dazu vereinzelt Informationen

2) Hygienisierung bei Fäkalien ist absolut notwendig, unbehandelte Fäkalien auszubringen wird schnell zu Problemen wie Krankheiten für Mensch, Tier und Pflanze führen.
Die mit Abstand beste Methode Giftstoffe und Krankheitskeime in Fäkalien abzubauen sind Milchsäurefermentierung und anschließende Wurmkompostierung.
Klärschlamm enthält zwar Nährstoffe aber auch jede Menge Fäulnis und Oxidationssubstanzen wie z.B. hochgiftige Schwefelverbindungen. Erhitzung oder Verbrennung tötet zwar Krankheitskeime aber viele Giftstoffe bleiben und speziell mit Klärschlammverbrennung werden neue Giftstoffe wie Dioxine und PAKs gebildet. Nur eine rein mechanistische Sichtweise auf Pflanzenernährung kommt auf solche Ideen.

Die Behauptung das Pflanzen ausschließlich Mineralien aufnehmen ist seit hundert Jahren wieder und wieder als Irtum entlarvt worden.
Tatsächlich ernähren sich Pflanzen am liebsten von lebendiger Substanz, sprich Mikroorganismen.
Endozytose der Pflanzen Buchtipp Pommeresche "Humussphäre" ,
und hier mal eine wissenschaftliche Arbeit dazu die die Aufnahme und Verdauung von ganzen Mikroorganismen durch Pflanzenwurzeln eindrucksvoll mikroskopisch nachweist.
http://www.plosone.org/article/info%3Ad ... ne.0011915

Fazit: So lange Terra Preta von einem Regenwald überwuchert ist, der viel organisches Material aufwachsen läßt und im vollständig geschloßenen Kreislauf funktioniert, wächst Terra Preta und gewinnt an Fruchtbarkeit.
Wenn wir Landwirtschaft auf Terra Preta ohne Rückführung sorgfältig behandelter Fäkalien oder einer äquivalenten organischen Düngung betreiben, und ohne ständige Bodenbedeckung durch Pflanzen, wird Terra Preta erschöpfen und degradieren.

Der Kreislauf der lebendigen Substanz ist der Schlüssel.

Gruß Marko
www.triaterra.de


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BeitragVerfasst: 17.10.2010, 15:13 
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Registriert: 18.10.2009, 20:59
Beiträge: 22
Hallo Marko,
Danke für die schnelle und ausführliche Antwort. Ich habe mir die Publikation von PlusOne gleich als PDF gespeichert und werde sie bestimmt heute noch durchlesen.
Das Pflanzen auch "gewöhnliche" Bakterien wie E. coli und Hefen aufnehmen und regelrecht verdauen um an Stickstoff zu gelangen ist komplett neu für mich. Mir waren bisher nur die klassischen Symbiosen von Rhizobium mit verschiedenen Leguminosen kekannt. Und natürlich die ganzen freilebenden nicht symbiotischen Stickstoff-fixierenden, nitrifizierenden und denitrifizierenden Bakterien.

Wenn ich dich recht verstehe liegt das "Geheimnis" nicht so sehr auf den in den Fäkalien enthaltenen Mineralstoffen, sondern eher darauf möglichst viel organisches Totmaterial (Humus) Herzustellen. Bzw. eine ständige neuversorgung mit Humus sicherzustellen (wie im Regenwald der Fall).
Dieses Material dient dann in einem zweiten Schritt speziellen Kulturen von Bodenbakterien als Energiequelle um aus der Atmosphäre N2 im Boden (oder auch in sich selbst) zu fixieren, dass wiederum die Pflanzen für ihr Wachstum nutzen können.

Ein sehr interessanter Ansatz und eine spannende Sendung.

viele Grüße, Wilbär


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BeitragVerfasst: 17.10.2010, 17:30 
Neuling
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Hallo wilbär,

Beides. Wir brauchen die Mineralstoffe (NPK, Ca, Mg Kalium, Spurenelemente), aber auch die Kohlenwasserstoffe und am besten alles zusammen in organischer Düngung mit optimaler Mikrobiologie.

Und dann einen Boden wie Terra Preta der die Pflanze nicht über die gelösten Nährstoffe zwangsernährt, sondern der die gespeicherten Nährstoffe vermittelt über Mikroorganismen (am liebsten offensichtlich direkt verdaute Mikroorganismen) präzise an die Pflanzenwurzel abgibt. Die von der Pflanze verdauten Mikroorganismen werden vermutlich sogar von der Pflanzenwurzel direkt gezüchtet. Nach verschiedenen Untersuchungen gibt die Pflanze über die Wurzeln etwa 30% ihrer Photosyntheseleistung als Zuckerstoffe an Bodenmikroorganismen ab. Mykhoriza ist sozusagen nur eine auffällige Spezialform eine typischen Symbiose.

Gruß Marko


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BeitragVerfasst: 19.10.2010, 16:49 
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Ich würde mich gerne für diese wie immer sehr interessante Sendung bei Tarek und Gast herzlichst bedanken! :)


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