thomas hat geschrieben:
90 % der pflanzlichen nahrungsmittelproduktion gehen direkt in die Fleischproduktion
Genau das ist die Perspektive, die bei Herrn Farkas zu kurz kommt. Er räumt ja ein, daß es ein Verteilungsproblem gibt, auch spricht er die Grundnahrungsmittelverschwendung an, jedoch die Perspektive der fleischlosen Ernährung fehlte. Daß man mit dem Getreide, welches in Nordamerika angebaut wird, locker 2 milliarden Menschen ernähren könnte, zum Beispiel.
Deswegen auch die geistige Fixierung auf die Schlachtfelder, die immer eine Folge der Schlachthöfe sind.
Was er allerdings über den angeblich naturzerstörerischen Wanderfeldbau gesagt hat, ist ungerecht. Die größte Naturzerstörung geht von der Massentierhaltung aus, vom Vieh der Reichen.
Traditioneller Wanderfeldbau ist vielleicht nicht die optimale Methode der Landwirtschaft, aber weitaus weniger destruktiv als die Agrarindustrielle Bodenausplünderung.
Im Amazonasregenwald gab es Jahrtausendelang den Brandrodungsfeldbau, ohne daß es den Wald dauerhaft schädigen konnte. Im Gegenteil: die Asche düngt den mageren tropischen Boden, so daß dort für einige Jahre überhaupt Feldfrüchte gedeihen können.
Dort, wo immer nur Wald wuchs, sind die Böden magerer, denn der Tropenwald nutzt die Böden immer bis zur Neige aus. Die Mineralien gegen fast zu hundert Prozent in die Biomasse, denn die Vegetationsphase kennt im Regenwaldklima keine Pause.
Beutet man jedoch die gerodeten Flächen für Viehweiden oder für industriell oder als Viehfutter verwertete Feldfrüchte aus, so können sich die Böden nicht mehr regenerieren und auch der Wald hat Mühe, die Gegend irgendwann wieder zurückzuerobern, denn die Flächenausbeutung zwecks Schuldentilgung hat zu große Dimensionen angenommen.
Das hat mit Bevölkerungswachstum fast nichts zu tun, sondern in erster Linie mit Dritte-Welt-Schulden und Großgrundbesitz.
Auch gefällt mir nicht, daß Herr Farkas die Menschheit nach dem Verhalten der Mächtigen beurteilt. Das ist keine gerechte Perspektive. Es gibt sehr wohl höhere Intelligenzen, die einen Großteil der Menschheit mit wohlwollen betrachten und sie eines Tages von der Herrschaft der Wenigen, die den ganzen Schlamassel angerichtet haben, befreien werden.
Die pläne der Mächtigen in Sachen Bevölkerungsreduktion, um den Rest besser kontrollieren zu können, wird enweder spektakulär scheitern, was für alle zu hoffen ist.
Oder, und das ist auch möglich, wird es für diejenigen, die das durchziehen, strengste Strafen nach sich ziehen. Wer sich zum Scharfrichter eines großen Teils der Menschheit aufschwingt, unterzeichnet sein eigenes Verdammnisurteil, halst sich einen sehr langen Inkarnationszyklus auf.