Ich fand die Ansichten des Gastes sehr interressant, besonders die Deutung der "Ode an die Freude". Aber ich bezweifle, dass man sämtliche Heldensagen der Menschheit auf den Inhalt des Gilgamesch-Epos reduzieren kann.
Ein paar Anmerkungen am Rande:
Im Gilgamesch-Epos wird sehr wohl der Grund für die "Erschaffung" Enkidus,
Zitat:
(...)Nicht läßt Gilgamesch die Jungfrau zum Geliebten,
Die Tochter des Helden, die Gemahlin des Mannen.
«Ihre Klage hörte immer neu der erhabene Anu;
Aruru rief man, die große:
»Du, Aruru, hast geschaffen, was Anu befahl!
Nun erschaffe, was er befiehlt!
Dem des andern sei gleich dessen Herzensungestüm!
Wettstreiten sollen sie — Uruk erhole sich!«
als auch für seinen Tod genannt.
Zitat:
>Dafür, daß sie getötet den Himmelsstier,
Auch den Chumbaba getötet haben,
Soll<, sprach Anu, >von ihnen sterben
Der, der den Bergen die Zeder entrissen!<
Enlil aber sprach: >Enkidu soll sterben,
Gilgamesch aber soll nicht sterben.<
Außerdem wird Gilgamesch durch den Tod Enkidus mit seiner eigenen Sterblichkeit konfrontiert, was die weitere Handlung bestimmt (Suche nach Unsterblichkeit, ?Erkenntnis?)
Aber ich denke, dass die meisten Legenden viele Deutungsebenen zulassen. Wieso soll es nur eine "Wahrheit" oder Erkenntnis geben?