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Weltenbuerger Thorsten
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Verfasst: 21.07.2015, 22:43 |
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Forenveteran |
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Registriert: 18.01.2007, 14:18 Beiträge: 319 Wohnort: Hessen
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Sri Aurobindo:
> Wir müssen nicht nur den Fallstrick des Geistes und der
> Sinne zerschneiden, wir müssen auch dem Fallstrick des
> Denkers, dem Fallstrick des Theologen und Kirchengründers,
> den Schlingen des »Wortes« entfliehen und dürfen der »Idee«
> nicht hörig sein. Sie alle sind in uns und wollen den Geist in
> Formen einsperren; doch wir müssen uns davon befreien und
> immer wieder dem Kleineren zugunsten des Größeren, dem
> Endlichen zugunsten des Unendlichen entsagen; wir müssen
> bemüht sein, von Erleuchtung zu Erleuchtung, von Erfahrung
> zu Erfahrung, von Seelenzustand zu Seelenzustand
> fortzuschreiten. ... Und wir dürfen uns nicht einmal an jene
> Wahrheiten klammern, die wir für die sichersten halten, denn
> sie sind lediglich Formen und Begriffe des Unaussprechlichen,
> das sich nicht in Formen oder Begriffe zwängen läßt.
Der einzig wichtige Weg, den wir in unserm Leben gehen sollten,
ist der Weg von unserem Verstand zu unserem Herzen
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Verfasst: 21.07.2015, 22:43 |
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Weltenbuerger Thorsten
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Verfasst: 22.07.2015, 16:08 |
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Forenveteran |
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Registriert: 18.01.2007, 14:18 Beiträge: 319 Wohnort: Hessen
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Die Worte des Wahns
Drei Worte hört man, bedeutungsschwer, Im Munde der Guten und Besten; Sie schallen vergeblich, ihr Klang ist leer, Sie können nicht helfen und trösten. Verscherzt ist dem Menschen des Lebens Frucht, Solang er die Schatten zu haschen sucht.
Solang er glaubt an die goldene Zeit, Wo das Rechte, das Gute wird siegen, - Das Rechte, das Gute führt ewig Streit, Nie wird der Feind ihm erliegen, Und erstickst du ihn nicht in den Lüften frei, Stets wächst ihm die Kraft auf der Erde neu.
Solang er glaubt, daß das buhlende Glück Sich dem Edeln vereinigen werde - Dem Schlechten folgt es mit Liebesblick, Nicht dem Guten gehöret die Erde. Er ist ein Fremdling, er wandert aus Und suchet ein unvergänglich Haus.
Solang er glaubt, daß dem irdischen Verstand Die Wahrheit je wird erscheinen, Ihren Schleier hebt keine sterbliche Hand, Wir können nur raten und meinen. Du kerkerst den Geist in ein tönend Wort, Doch der freie wandert im Sturme fort.
Drum, edle Seele, entreiß dich dem Wahn Und den himmlischen Glauben bewahre! Was kein Ohr vernahm, was die Augen nicht sahn, Es ist dennoch das Schöne, das Wahre! Es ist nicht draußen, da sucht es der Tor, Es ist in dir, du bringst es ewig hervor.
Johann Christoph Friedrich von Schiller
Der einzig wichtige Weg, den wir in unserm Leben gehen sollten,
ist der Weg von unserem Verstand zu unserem Herzen
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omshanti
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Verfasst: 12.08.2015, 14:23 |
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Forenveteran |
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Registriert: 05.06.2013, 18:01 Beiträge: 250 Wohnort: Insel der Seligen
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axkw hat geschrieben: Glaube ist Wunschdenken.
Glaube = Wunsch = Wille = Gesetz
Dem abgewerteten Glauben heute gegenüber steht das überbewertete Wissen, denn das höchste erschöpft sich schon darin, nichts zu wissen. Sie können somit nie etwas wissen, aber glauben können Sie ALL-es.
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omshanti
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Verfasst: 12.08.2015, 17:00 |
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Forenveteran |
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Registriert: 05.06.2013, 18:01 Beiträge: 250 Wohnort: Insel der Seligen
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Omit hat geschrieben: DIE WAHRHEIT kennt aber kein GEGENSATZ ...
Die Wahrheit schafft sich ihren Gegensatz, die Illusion = die Nicht-Wahrheit.
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Weltenbuerger Thorsten
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Verfasst: 12.08.2015, 19:49 |
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Forenveteran |
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Registriert: 18.01.2007, 14:18 Beiträge: 319 Wohnort: Hessen
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Naja.
Ist es nicht eher so, dass der, der 'in der Wahrheit' steht und ist, durch sein Heraustreten aus der derselbigen das Fundament für die Illusion erschafft, um darin zu verweilen? Es somit ein Akt des Betrachters und nicht der Wahrheit selbst ist?
Aber egal.
Aus einem Briefwechsel zwischen Michael Ende und dem Bewusstseinsforscher Werner Zurfluh:
Zitat: ...Wir könnten also auf dem Boden des Mehr-Desselben verbleiben und die Netze irgendwelcher theoretischer Lehrmeinungen über die Angelegenheit werfen. Man sollte durchaus in der Lage sein, dies zu tun. Und tatsächlich habe ich dies bei meinen Geschichten auch jahrelang getan. Ausschliesslich getan - und damit die blaue Blume zerpflückt, zerfleddert, zerdrückt und welken lassen. Bis ich dann eines Tages endlich gelernt habe, das Netz wieder zurückzunehmen, andere Netze darüberzustülpen und schliesslich ganz auf Netze zu verzichten (sofern dies überhaupt möglich ist). Wichtig dabei ist die Fähigkeit, mindestens dreissig verschiedene theoretische Lehrmeinungen über einen Sachverhalt bzw. ein Erlebnis, eine Geschichte, einen Traum usw. zu werfen (so sagen wenigstens die Tibeter). Denn (nur) auf diese Weise wird die Beschränktheit einer Betrachtungsweise offensichtlich, werden Vorstellungen relativiert und kann das Ganz-Andere zum Vorschein kommen. Diese Vorgehensweise löst das Reduziertsein auf das eigene Bewusstsein, das willkürliche Erklärungsbedürfnis, das persönliche (Vor-)Urteil und die egohafte bloss subjektive Meinung auf. Und (nur) so gelingt es, eine formal-inhaltlich total vorgeprägte Sprachlichkeit in ein lebendiges Sprachvermögen umzuwandeln. Ein erzählerisches Miteinander ersetzt dann das rechthaberische Gegeneinander.
Quelle: http://www.oobe.ch/ende01.htm und folgende
Der einzig wichtige Weg, den wir in unserm Leben gehen sollten,
ist der Weg von unserem Verstand zu unserem Herzen
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omshanti
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Verfasst: 13.08.2015, 13:17 |
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Forenveteran |
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Registriert: 05.06.2013, 18:01 Beiträge: 250 Wohnort: Insel der Seligen
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Das Zitat von Herrn Ende, wird jeder Jurastudent erstes Semester bestätigen. Dabei geht es aber doch in erster Linie um die Bewusstwerdung verschiedener Realitäten. Wahrheit aber kann nur absolut sein und daher - in letzter Konsequenz - keiner Subjektivität unterliegen.
Weltenbuerger Thorsten hat geschrieben: Ist es nicht eher so, dass der, der 'in der Wahrheit' steht und ist, durch sein Heraustreten aus der derselbigen das Fundament für die Illusion erschafft, um darin zu verweilen? Es somit ein Akt des Betrachters und nicht der Wahrheit selbst ist?
Es kann niemand in der Wahrheit stehen, denn egal wo er steht, und sei es im JETZT, die Wa(h)rheit wa(h)r schon da. Sagt sie. *)
Sie ist das was "VOR" jeder Existenz (lat. Heraustreten = Bewegung) liegt, IST das gleichzeitige Wie-Wo-Wann-Was-Warum Ex-IST-enz heraus tritt, und ist deshalb für einen Betrachter, der per se existent ist, niemals in ihrer Reinheit erleb- oder besitzbar ("meine, deine, seine" @Alfred), sondern immer nur als das dahinter wirkende Prinzip.
Was bleibt ist die Wahrnehmung eines Wahrnehmenden von Wahrzunehmendem. Allesamt "nur" Wirkung von Wahrheit.
Wahrheit WIRKT= WIRD zur WIRK-lichkeit, aus der wir unsere Realität schöpfen.
*) in verschiedenen Sprachen.
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Weltenbuerger Thorsten
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Verfasst: 14.08.2015, 15:52 |
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Forenveteran |
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Registriert: 18.01.2007, 14:18 Beiträge: 319 Wohnort: Hessen
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Zitat: und ist deshalb für einen Betrachter, der per se existent ist, niemals in ihrer Reinheit erleb- oder besitzbar ("meine, deine, seine" @Alfred), sondern immer nur als das dahinter wirkende Prinzip.
Damit hast Du ja dies: "Ihr werdet die Wahrheit erkennen" (Joh. 8,32). widerlegt. Danke. Zitat: „Niemand kann die Schrift erfassen, der nicht zutiefst eines wird mit den Wirklichkeiten, von denen sie zu uns spricht." (Origines, Johanneskommentar 13, 24: PG 14, 440.)
Der einzig wichtige Weg, den wir in unserm Leben gehen sollten,
ist der Weg von unserem Verstand zu unserem Herzen
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