Rassismus ist wohl so alt wie die Menschheit selbst und wahrscheinlich noch älter. Man muss sich nur anschauen, dass viele Primaten vor allem mit Männchen aus einer anderen Gruppe nicht sehr freundlich umgehen. Da merkt man auch heute noch beim Menschen. Man muss nur bedenken das von den meisten Menschen eine Ehe zwischen einem weißen Mann und einer schwarzen Frau noch eher toleriert wird als eine Ehe zwischen einem schwarzen Mann und einer weißen Frau.
Also es scheint eine evolutionärbiologische Grundlage für den Rassismus zu geben, egal ob einem das gefällt oder nicht.
Andererseits hat auch die Kultur den Rassismus und Nationalismus, der für mich die kulturelle Erweiterung des Rassismus darstellt, gefördert. Ohne in einem Krieg die Menschen des feindlichen Landes für minderwertig zu erklären, waren und sind die Massen für einen Krieg nicht oder kaum zu begeistern.
Letztlich geht es dabei immer darum, sich selbst und die eigene Gruppe durch die Abwertung der "Anderen" aufzuwerten.
So manchem wird es wahrscheinlich stören, dass ich Nationalismus und Rassismus in einen Topf werfe. Aber für mich ist es dasselbe auf verschiedenen Ebenen. Der Rassismus bewertet die Gene und der Nationalismus bewertet die Kultur einer Gruppe von Menschen. Beides ist problematisch und entbehrt jeder Grundlage. So gesehen könnte man Nationalismus kulturellen Rassismus nennen. Und zum kulturellem Rassismus würde ich dann noch religiösen Rassismus hinzuzählen.
Genetischer, nationaler und religiöser Rassismus gibt es schon seit dem es Homo sapiens sapiens gibt, sie durchziehen also die ganze Geschichte der Menschen. Historisch hat sich die Bewertung der Rassismen durch die Mehrheit einer Gruppe verändert. War es bis zum Anfang des 20 Jahrhunderts in weißen Gesellschaften noch allgemein gesellschaftsfähig Menschen anderer Hautfarbe als minderwertig zu bezeichnen, so hat sich das inzwischen doch geändert. Doch manchmal habe ich das Gefühl, dass das nur eine Veränderung an der Oberfläche ist.
Kann man Rassismus in der Zukunft vermeiden? Das kommt darauf an, ob die Menschheit es schafft ihr Wirtschaftssystem global so zu verändern, dass es allen gut geht und Bildung für jeden möglich ist. Warum Bildung da ein Faktor ist, wird den meisten hier wohl klar sein. Die Wirtschaft ist deshalb wichtig, da Rassismus zwar durch Wohlstand nicht aus den Köpfen der dafür anfälligen Menschen zu kriegen ist, aber er verhindert, dass rassistischen Gedankengut zu Taten wird.
Ein anderer Faktor ist Globalisierung und WWW bzw. Internet generell. Die jungen Menschen wachsen heut mit dem WWW auf, sie benutzen Facebook, Twitter und all die anderen soacial media, sie spielen Online Spiele. Überall im WWW kommen sie mit Menschen aus anderen Ländern und Kulturen in Kontakt, so wird das Fremde langsam gar nicht mehr so fremd und warum sollte jemand etwas gegen ein Land haben, wenn ein Teil seine WOW-Clan oder LOTRO-Sippen Mitglieder aus diesem Land kommen.
Vielleicht ist das aber nur Wunschdenken von mir.
"... a dream that became a reality and spread throughout the stars" -- Kirk (Whom Gods Destroy)
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