Nun, es gab sicherlich Zivilisationen, deren Errungenschaften und Wissen Leistungen ermöglichten, die Erich von Däniken in seinen Schlussfolgerungen ausschließlich außerirdischen Besuchern zuschreibt. Aber das ist nunmal seine Arbeitsthese, und die ist genauso legitim, wie die schulwissenschaftlichen, theologischen oder andere grenzwissenschaftliche Deutungsweisen. Letztere vor allem im Sinne vergangener, hochentwickelter Menschheitszivilisationen (z.B. Atlantis), über die es so gut wie kein (offizielles) Wissen mehr gibt. Das liegt sicherlich an vielen Faktoren (auch ideologischen), aber die großen Zeiträume und der Wissensverlust in der jüngeren Menschheitsgeschichte (ab ca. 10 000 v. Chr.) werden dabei wohl eine wesentliche Rolle spielen.
Um mal eine Lanze zu brechen...
Erich von Dänikens Berufung ist es eben, die prä-astronautische These zu repräsentieren, egal ob er das in den Augen der Leser selektiv-dogmatisch oder differenziert macht. Zumindest macht er etwas, und dort hapert es bei den meisten Skeptikern bzw. Nörglern schon. Er hat viele Kritiker, und ein Teil davon werden sicherlich durch Neid motiviert sein, statt durch den aufrichtigen Wunsch nach mehr Differenziertheit seinerseits. Das Wichtigste ist jedoch: Er hat Millionen von Menschen dazu angeregt, über den Tellerrand bisheriger Sichtweisen zu schauen, und das ist ihm hoch anzurechnen. Egal wieviel Prozent seiner Thesen nun Trugschlüsse sein mögen, oder mehr Wahrheit beinhalten, als die Equivalente der Schulwissenschaft oder Theologie (ich bin in manchen Dingen auch ganz und garnicht seiner Ansicht, was aber bezüglich meiner Aussage hier irrelevant ist).
Erich von Däniken hat etwas bewegt, bzw. tut es immer noch. Und wer da Angst hat, die arme, hilflose Masse könnte durch seine Thesen "verbildet" werden, sollte erstmal selbst anfangen, die Menschen authentisch mit Herzblut zu inspirieren, statt auf verstaubten Ansichten zu pochen, welche in der Regel sowieso auf anderer Leute Mist gewachsen sind. Wir brauchen keine erbsenzählenden Großinquisiteure der schulwissenschaftlichen Stuhlverteidigung, sondern Freigeister, die etwas in die nächste Stufe transformieren, oder zumindest neue Möglichkeiten zur Betrachtung aufzeigen. Sonst geht die Wissensschaffung genauso unter, wie jede stagnierte Hochkultur in der bekannten Menschheitsgeschichte, und das was "Scientisten" immer von Seiten der Grenzwissenschaft befürchten (eine Wiederauferstehung des Aberglaubens und eines dunklen Zeitalters), tritt letztlich durch's eigene, verknöcherte Schubladendenken ein.
Wenn das so weitergeht, muss ich wieder ein neues Thema hiervon abteilen...
[youtube]http://www.youtube.com/watch?v=M5yHWHSg980[/youtube]
Was mir da noch zum Thema "Neid" einfällt: Kleingeister können wirklich große, revolutionäre Geister eben nicht ertragen, und versuchen sie auf ihr Niveau herunterzuziehen, statt die eigenen Stärken und Talente herauszuarbeiten. Das ist der Unterschied zwischen Machern und Nörglern.