Kynni hat geschrieben:
... mit welchem Enthusiasmus und sprachlicher Verve hier vorgetragen wird. Da freut sich Herz und Kopf.
Gibt es eigentlich schon Anwendungen für den Otto-Normal-Verbraucher auf Basis einer Blockchain außer eben Etherium und co.?
Oder führt der Eingang in den Kaninchenbau nur über die Kryptocurrencies?
RS, hast du nen Tipp für weiterführende Videos oder, Internetseiten oder Literatur zum Thema?
Puh...
Aktuell entsteht grad viel v.a. auf Level von Infrastruktur bzw an elementaren Knotenpunkten oder in wichtigen Branchen. Projekte die ihre Alpha- und Betaversionen in Testbetrieb bringen usw.
Kommt also drauf an was man mit "Otto Normalverbraucher" meint. Für manchen Otto Normalverbraucher ists schon fast unmöglich ne Email zu tippen, wenn Du weiß was ich mein.
Wir sind noch SEHR weit weg von echter Nutzerfreundlichkeit. Also der "Usability" für Otto Normalverbraucher. Der Vergleich von Fabian zum "Commodore 64" ist da nicht an den Haaren herbeigezogen. Vielleicht sind wir grad bei DOS angekommen und haben ne Ahnung von Windows 3.0 mit erster Grafikoberfläche.
Vom Tablet mit Touchscreen, Apps und Videostreaming reden wir noch lange nicht.
Zum Stand, bitte ohne Wertung/Präferenz (oder gar Empfehlung einzelner Projekte) zu verstehen, sondern nur um mal ein paar Ideen aufzuzeigen was ich meine wo grad viel passiert:
Factoring
Kreditwesen
Zahlungswesen (zB Kreditkarten auf Kryptowährungsbasis bzw Kryptowährung selbst als Zahlungsmittel)
Wertpapieranalyse/-handel/-rating/...
Immobilien
Stromnetze/IOT (Internet of things)
ID-Verfahren
Social Media/Online Marketing
Lieferketten (Nahrungsmittel, Rohstoffe,...)
Generell Projekte die bürokratische Strukturen/Abläufe optimieren oder gleich ganz ersetzen (die in der Sendung angesprochenen Notare zB)
Auch noch schwer zu definieren oft. Manche Projekte entwickeln Multitools, quasi Schweizer Taschenmesser, die auf vieles anwendbar wären. Andere spezialisieren sich auf ganz konkrete Nischen, andere entwicklen sozusagen Infrastrukturprojekte die hauptsächlich dazu dienen daß andere bessere Tools entwickeln können...
Da ist aktuell noch nicht allzu viel dabei, was Hans Hubermaier aus Niederbayern jetzt im täglichen Leben dringend anwenden oder auf den ersten Blick unmittelbar benötigen würde. Gleichzeitig kannst du in manchen Lokalen zB in Berlin (oder auch in Graz) schon mit Kryptowährungen Deinen Kaffee und Burger bezahlen oder finanzielle Katastrophenhilfe fließt von Spendern auf der ganzen Welt direkt in die Wallets der Bedürftigen bzw tatsächliche Aufbauhilfe und Projektsponsoring. Das ist u.a. was ich meine mit dezentralen Enwicklungen.
Es ändern sich eher subtil bestimmte Abläufe/Dinge im Hintergrund. So wie auch das Internet irgendwann halt "plötzlich" da war, auch wenn es 30 Jahre später immer noch Firmen gibt die nichtmal ne Emailadresse haben.
Das wird also manche Branchen völlig schlag- und schockartig auf den Kopf stellen, andere kaum.
Und wie gesagt, bei allem Grundvertrauen und der Vision die ich (bzw viele Teilnehmer) da habe, es ist auch unglaublich viel Scheiß dabei, viel Abzocke, viel Fehlerpotential, viel Unnötiges (nicht alles braucht oder profitiert von Blockchains)... Quasi Wilder Westen.
Buchtipps oder so fallen mir da jetzt keine ein. Ich hab mir das seit 2011/12 Stück für Stück angelernt bzw mich reingetigert, Leute kennengelernt bzw war schon in vielen alternativen Szenen drin was es dann erleichtert hat... Das war damals einerseits schwieriger und langwieriger weil es kaum was gab, aber irgendwo auch leichter weil nicht soviel Müll kursiert ist durch den man sich erst durchkämpfen müßte.
Und es ist halt auch hauptsächlich englischsprachig. Sag ich nur gleich dazu.
Ich werd mal schauen/überlegen ob mir gute, leicht zugängliche Quellen einfallen. Ich bin da selbst in solchen Subkulturen oft nicht so im "Mainstream" unterwegs und kenn dann lustigerweise oft die bekannten Namen gar nicht die eh viel Einführungsarbeit leisten.
Die Frage ist auch, was man will?
Will man dran teilnehmen? Also in der zuvor genannten Analogie "Einen Computer kaufen und das Internet benutzen"?
Will man davon iS einer Spekulation finanziell (in fiat money gesehen) profitieren, ev. im Sinne einer Kapitalanalage bzw Investition in Technologie so à la Aktien?
Sieht man es als Shift in ein neues (Finanz-)system und will sein Kaptial rüberbringen? usw.usf.
Je nachdem gelten andere Regeln, andere Fürs und Wieder abzuwägen, andere Risiken und auch "Empfehlungen". Weil, es hilft Dir jetzt nix wenn jemand von Metaentwicklungen spricht, Du aber eigentlich mit "Taschengeld" Daytrading betreiben wiollen würdest, oder umgekehrt.
Das ist tatsächlich so ähnlich wie "Hast du ne Empfehlung bzgl dieses 'Internets' von dem alle sprechen?".
Komplex, schon klar. Wenn man nicht weiß was etwas kann oder wo die Potentiale überhaupt liegen, ists schwierig konkreter danach zu fragen und man wirkt erstmal entweder erschlagen oder kann Null damit anfangen.