Ich bin mal so frei und grab diesen Thread hier wieder an die Oberfläche. Denn nach den Beobachtungen der letzten Wochen und Monate denke ich, dass ich durchaus neue Aspekte in die Thematik einwerfen kann.
Teils ist es ja wirklich haarsträubend, was sich zu dem Thema findet. Und etwas ärgerlich macht es mich doch auch, wenn da wüste Vermutungen auf diversen Internetseiten als gesicherte Fakten hingeknallt werden, die sich bei summarischer Betrachtung teilweise auch noch völlig widersprechen. Vieles davon kann man mit etwas logischer Zerlegung wahrscheinlich gleich mal abhaken. Und damit möchte ich anfangen, in der Hoffnung, mal eine etwas konstruktivere Diskussion in Gang zu bringen, als es ansonsten im Netz der Fall ist. Eure Kommentare zu diesen Ideen sind mir also herzlich willkommen.
- Die wahrscheinlich häufigste These über den Zweck der Chemtrails stützt sich auf das allseits bekannte "Welsbach-Patent". Demzufolge könnte eine Klimaerwärmung (es sei dahingestellt, wodurch sie tatsächlich ausgelöst wird) mittels der Reflexion von Sonnenstrahlen an ausgebrachten Metallpartikeln gedämpft oder verhindert werden. Gegen diese These sprechen eindeutig die praktischen Beobachtungen. Denn nach Monaten intensiver Himmelsbeobachtung kann ich nur sagen: Chemtrails sind eindeutig wesentlich zu unregelmäßig und zu selten sichtbar, alsdass man damit einen ernsthaften Effekt für die gesamte, globale Temperatur erreichen könnte. Die meiste Zeit über vergehen zwei bis drei Tage zwischen potentiellen Sprühungen, gelegentlich auch eine Woche bis zu zehn Tagen. Dazwischen nagelt die Sonne gnadenlos vom klaren Himmel und glüht uns hier jenseits von 30 Grad um die Ohren. Würde man ernsthaft versuchen, die globale Erwärmung zu bremsen, müsste häufiger, dichter und insbesondere im Sommer intensiver als sonst gesprüht werden. Das ist aber nicht beobachtbar.
- Die Ausbringung von Substanzen, die in irgendeiner Form auf den menschlichen Organismus wirken sollten, indem sie diesen direkt erreichen - sei es durch Einatmung oder Einschleusung in die Nahrungskette - ergibt ebenfalls wenig Sinn. Erstens würde es für NIEMANDEN mehr irgendeine Möglichkeit geben, sich der Wirkung zu entziehen, womit alle potentiellen Verschwörer selbst auch betroffen wären - und zweitens hätte eine Ausbringung in diesen Höhen nur eine völlig unkontrollierbare Abdriftung, Zerstreuung und Verdünnung zur
Folge. Der kriegerische Einsatz von biologischen und chemischen Kampfmitteln erfolgt nicht umsonst sehr bodennahe und ist technisch immens schwierig. Selbst die beste Chemiewaffe würde in Kilometern Höhe keinen brauchbaren Effekt mehr entfalten können und zudem - je nach Windströmungen - weiß Gott wo und heillos zerstreut am Boden ankommen. Die Theorien, die sich also um Krankheitserreger, Mind-Control-Substanzen usw. ranken, kann man wahrscheinlich auch getrost verwerfen, weil diese Stoffe in solch großer Höhe einfach nur noch unkontrolliert herumschwirren würden. Auch halte ich Schilderungen über gesundheitliche Beschwerden, die nur Minuten oder Stunden nach einer Sprühung angeblich auftreten, für unglaubwürdig, denn in dieser Zeit könnten die ausgebrachten Stoffe den Boden darunter auf keinen Fall erreicht haben. Sie würden vermutlich Tage oder Wochen, bei Nano-Größenordnungen möglicherweise Jahre dort oben verbringen.
- Eine potentielle Reflektorschicht für technisch abgestrahlte Frequenzen zu schaffen, könnte vielleicht ein Zweck sein. Aber auch hier wird es knifflig. Sendet eine Antennenanlage von unten in eine hoch schwebende Partikelwolke, ist die Richtung der Reflexion ein reines Zufallsprodukt. Welche (mikroskopisch winzige) Form und Struktur auch immer diese Partikel hätten, ein riesiger Teil der auftreffenden Wellen würde in alle nur erdenklichen Richtungen abgelenkt und gespiegelt, sodaß kaum eine gezielte Richtwirkung gewährleistet werden könnte. Und zudem müßte eine gigantische Sendeleistung aufgewendet werden, um nur einen Bruchteil ins angepeilte Ziel zu bringen. Rechnet man den Wirkungsgrad einer solchen Aktion durch, dann bleibt wohl eine kümmerliche Prozentzahl übrig, womit die Frage erlaubt sein muss, welcher Irre mit dem Vorschlag durchkommen sollte, Unmengen an Energie wirkungslos in die Gegend zu jagen?
Auf diese Weise kann man meiner Meinung nach Radar, Funk, Ortungssysteme auf Schallbasis, ELF-Wellen und Peilsignale aller Art nicht wirksam zum Einsatz bringen. Jede Frequenz würde in einer reflektierenden Partikelwolke immens gestreut, der Grund für das Funktionieren von Radartäuschung mittels Düppelwolken. Folglich halte ich auch Theorien über einen Zusammenhang mit HAARP zum Zwecke von Mind-Control, Spionage oder Kommunikation für nicht plausibel.
Soweit mal zu dem, was ich für nicht schlüssig halte.
- Dass gezielte Sprühungen stattfinden, zweifle ich absolut nicht mehr an. Mehrmals konnte ich beobachten, wie offensichtlich sehr konkret Lücken in einer ansonsten schon sehr dichten "Chemtrail-Decke" angeflogen und durch konkretes Sprühen innerhalb dieser Bereiche geschlossen wurden. Verstehen wir uns richtig: vereinzelt kann man Maschinen beobachten, die auf eine noch unbedeckte Fläche zusteuern, mit dem Eintreten in diese Lücke plötzlich beginnen, einen dichten Streifen auszuspucken und an deren gegenüberliegendem Ende dann wieder ohne Streifen weiterfliegen. (Inzwischen hab ich mir endlich mal eine Digicam organisiert und möchte solche Vorgänge auch mal ablichten). Diese gezielt wirkenden Aktionen lassen sich mit Kondensstreifen aufgrund der Luftschichten und Wetterlagen absolut nicht mehr erklären, weil die Maschinen weder Höhe noch Richtung wechseln und teilsweise nur sehr kurze Strecken einnebeln, die unmöglich völlig isolierte Inseln mit absolut unterschiedlichen klimatischen Rahmenbedingungen sein können.
Einige Faktoren, die ich beobachten konnte und so noch nirgendwo im Netz erwähnt fand, möchte ich auch noch einwerfen:
- Selbst ein völlig zugenebelter Himmel kann bei einem raschen Wechsel der Sonneneinstrahlung sehr schnell wieder vollständig aufklaren. Dieses Verhalten ist insbesondere an sehr warmen Tagen während des Sonnenunterganges zu beobachten. Teilweise zerrissen die Chemtrail-Decken binnen zehn Minuten in lose Fetzen und verschwanden in weniger als 30 Minuten komplett vom Himmel. Besonders eigenartig in diesem Zusammenhang ist die Tatsache, dass teilweise nur 30 bis 60 Minuten vor diesem völligen Zerfall der Chemtrail-Decke noch fleissig eingesprüht wurde. Sinn und Zweck der Aktion kann also kaum eine wirklich langanhaltende Wirkung sein, eher sieht es so aus, als ob weniger die Nachhaltigkeit als vielmehr eine kurzfristige, dafür aber möglichst dichte Bedeckung von Interesse wären.
- Auffällig ist, dass die Sprühtage - die schon im ersten Morgengrauen sichtbar beginnen - meist mit einer deutlichen Nord-Süd-Ausrichtung westlich meines Wohnortes anfangen. Das ist insofern interessant, weil die Hauptwindrichtung hier von West nach Ost verläuft. Es sieht stark danach aus, als sollten die Schleier mit dem Wind in die Breite verteilt werden, als würden sie gezielt so gelegt, dass der Wind etwa im rechten Winkel auf sie trifft. Interessant ist jedoch, dass dieser Effekt nicht immer reibungslos zu klappen scheint. Mehrmals konnte ich beobachten, wie sich die Nebelbänke eher in einzelne Inseln zerlegten. In solchen Fällen erfolgt aber nicht immer auch eine Nachsprühung, teilweise zerfallen die ersten Sprühstreifen im Laufe des Vormittags wieder spurlos. An anderen Tagen jedoch ziehen die Maschinen aber im Laufe des späten Vormittages bis zum Abend konkret auch in Ost-West-Ausrichtung dazwischen, sodass letztlich eine wirklich dichte Decke entsteht.
Was den beiden letzten Aspekten zu entnehmen ist, ist schwer zu sagen.
Offensichtlich gibt es Tage, an denen um jeden Preis eine möglichst geschlossene Decke erzwungen werden soll, auch wenn sich diese Abdeckung vielleicht auch nur eine Stunde so zu halten vermag, an anderen Tagen aber interessiert sich anscheinend keine Sau mehr dafür, ob die anfänglichen Mühen nicht vielleicht völlig für die Fische waren.
- Auffällig oft folgt auf intensive Sprühaktionen gegen Abend starker und teils auch von heftigen Gewittern begleiteter Regen. Dabei ist auch ungewöhnlich oft ein "Vorspiel" in Form eines "trockenen Gewitters" zu beobachten, also Blitz und Donner ohne Niederschläge, was in meiner Gegend wirklich ungewöhnlich ist. Dieser Umstand spricht eventuell für die These, dass mittels Chemtrails eine Manipulation an den Eigenschaften der Atmosphäre angepeilt wird.
Als eine Art vorläufiges Fazit möchte ich mal folgende Überlegung einwerfen:
Die Sprühaktionen wirken eher so, als ob damit das komplexe Gefüge der elektrischen Ladungen in der Atmosphäre manipuliert würde. Da sowohl die flächendeckende als auch die zeitliche Kontinuität nicht beobachtbar sind, schließe ich die Idee, dass damit globale Erwärmung gedämpft werden soll, mit ziemlicher Sicherheit aus. Dagegen spricht auch, dass selbst glutheiße Sommertage kein Garant für erfolgende Sprühungen sind. Aber genau an diesen Tagen wäre aber ein Eingreifen zu erwarten, wenn man den Globus kühler halten will.
Dass es sich um gezielte Wetterbeeinflussung handelt, erscheint mir jedoch schlüssig. Der angepeilte Effekt kann aber aufgrund der mangelnden Nachhaltigkeit nicht langfristig angelegt sein, sondern dürfte eher kurzfristig - binnen Stunden - zum Tragen kommen. Die Tatsache, dass teilweise sehr halbherzig herumgesprüht und manchmal auch mittendrin abgebrochen wird, an anderen Tagen aber konsequent rund um die Uhr eine möglichst dichte Decke hergestellt wird, deutet eher auf experimentellen Charakter hin. Auch ist offensichtlich, dass diese Versuche manchmal aufgrund wechselnder Wind- und Wetterlagen völlig in die Binsen gehen.
Für die Wettermanipulation sprechen die Einsatzhöhe, die gut beobachtbaren Effekte von Temperatur-, Luftfeuchtigkeits- und Niederschlagsveränderungen sowie die häufig in Folge ausbrechenden Gewitter. Dass die ganze Aktion stets fehlerfrei abläuft und von den beteiligten Verursachern vollständig beherrscht würde, scheidet ebenfalls aufgrund der unterschiedlichen Beobachtungen aus. Eher wirkt es, als würde mehr schlecht als recht dahingefuhrwerkt. Das Projekt befindet sich wahrscheinlich mehr in einem Erkundungs- und Experimentalstadium, als in einer Art "Serienreife".
Ein Zusammenhang mit HAARP könnte sich auf die Veränderung der elektrischen Ladungszustände in der Atmosphäre beziehen. Leitende Partikel, die sich statisch aufladen können, mit hochenergetischen Frequenzen zu beschießen, macht durchaus Sinn. Wenn man damit das künstliche Erzeugen von Gewittern, Blitzentladungen, Stürmen und Niederschlag bewirken kann, hat man folglich eine Art "Wetterwaffe" in der Hand. Dass man deren Einsatzmöglichkeiten in allen Klimazonen der Erde immer wieder mal testet und eine Optimierung der eingesetzten Methoden und Technologien anpeilt, erscheint auch logisch. Dass man in diesem Fall nicht überall permanent herumsprüht, sondern regional und zeitlich begrenzt experimentiert, wäre nachvollziehbar. Erstens lässt sich das Vorgehen damit besser verschleiern und bei Bedarf dementieren und zweitens ist für reine Experimente immer auch eine Ergebnisauswertung angebracht, während dieser die Arbeit am Schreibtisch stattfindet und nicht im Cockpit. Und genau dieses Muster ist auch beobachtbar.
Eine "Wetterwaffe" oder "Wettermanipulation" im Stadium fortgeschrittener Experimente erscheint mir als schlüssigste Erklärung für das Phänomen.
Wie ist Eure Meinung dazu?
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