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Gedankenspiel zum Prinzip "Teile und Herrsche"

26.08.2012, 14:14

Meinen Einstand in diesem Forum möchte ich mal mit einem relativ bodenständigen, etwas philosophischen Gedankenspiel beginnen. Ich hoffe das Thema ist noch nicht zu ausgelutscht.
Viel Spaß beim Lesen und Verreißen.
Zu Beginn möchte ich erst mal den Sinn des Sprichworts klären, da mir auch schon da Missverständnisse untergekommen sind. „Teile und herrsche“ beschreibt ja im Normalfall „TRENNE und herrsche“, wird aber manchmal Missverstanden als „Andere an der Herrschaft TEILHABEN lassen“.
http://de.wikipedia.org/wiki/Divide_et_impera
(Nebenbemerkung zum Gendern: Ich habe es versucht und wieder bleiben lassen, sorry)

Thema Politik: Wir haben hier in Deutschland das Mehrparteiensystem. Jeder Wähler gibt seine Stimme der Partei, die seiner Meinung nach seine Interessen am besten vertritt (das heißt, er gibt seine Stimme weg!, darauf komm ich im Post Skriptum noch einmal zurück). Die Parteien streiten sich dann regional und national über Probleme und deren Lösungen.
Das Resultat stellt sich mir als laienhafter Beobachter so dar: Jede Partei packt in Anträgen / Verhandlungen so viele Forderungen und (ideologische) Standpunkte dass am Ende nur mäßige Kompromisse oder gar keine Lösung rauskommt. Wenn mal etwas Gutes dabei heraus kommt, gibt es an anderer Stelle gleichzeitig oder etwas später wieder einen Rückschritt (z.B. Teufelskreis Arbeitsplätze / Arbeitsbedingungen /Lohn / Arbeitszeit). Es herrscht meiner Meinung nach seit Jahrzehnten Stillstand wenn nicht gar Rückschritt.
Garniert wird das ganze Schauspiel mit gezielten Nachrichten aus den Massenmedien um das Volk zu spalten (z.B. Hartz4 gegen Niedriglohn, Christen gegen Muslime, Arbeiter gegen Studierte, Jung gegen Alt etc.).
Jetzt meine provokative Frage: Kann die Menschheit mit so einem Parteiensystem wirklich weiter kommen? Gibt es nichts Besseres?
Ich kenne zwar die bekannten Alternativen (Diktatur, Einparteiensystem, Anarchie etc.). Diese Alternativen setzen aber eine Vernunft voraus, die ich der Menschheit (mich eingeschlossen!) nicht zugestehen kann.
Thema Ufologie/Verschwörungstheorien/Übersinnliches etc.:
Bei jedem Thema gib es mal grob gesagt die Ungläubigen, die Gläubigen und die Personen , die eine Sache für möglich halten, aber ohne Beweise kritisch bleiben.
Vorgelegt Beweise werden auseinandergepflückt, jede Seite legt Statistiken zu seinen Gunsten aus, Informationen werden verschwiegen, es wird auf jeder Seite gefälscht und gelogen um Andere zu Überzeugen. Auch hier sehe ich, je nach Thema, seit Jahrzehnten Stillstand oder kleine Fortschritte die nicht von Allen anerkannt werden.
Darauf aufbauend das Thema Wissenschaft: Selbst wenn mal Etwas allgemein anerkannt wird, gibt es (manchmal zu Recht) Zweifler, neue Forschungsergebnisse, Erkenntnisse und Entdeckungen die das Anerkannte über den Haufen werfen oder zumindest erweitern.
Z.B. waren Atome mal der kleinste Baustein unserer Materie. Dann wurden sie zerlegt und immer kleinere Teil gefunden. Ich hab keine Ahnung vom dem Gebiet, wurde nun schon das kleinste Teilchen der Materie gefunden oder werden die auch schon wieder auseinander genommen.
Warum scheint es auf keinem Gebiet ein Ende zu geben, wo gesagt wird „Wir haben fertig, alle sind sich einig.“?
Noch kurz das Thema Erziehung und dann der Abschlusstext: Seit ziemlich vielen Jahren werden Kinder erzogen. Alle Jahre wieder gibt es neue Ansätze wie man es besser machen kann. Wird es je eine optimale Erziehungsmethode geben? Entwickelt sich die Menschheit so schnell dass jede Generation anders erzogen werden muss oder sind wir alle so individuell dass es kein Grundmodell geben kann in das jedes Kind passt?
Zusammenführender Abschlusstext: Warum gibt es auf keinem Gebiet ein Einigung, warum gibt es immer Jemanden mit einer anderen Meinung? Ist diese Spaltung gewollt oder liegt es im Naturell der Menschheit immer wieder Dinge zu hinterfragen (muss ja nicht negativ sein)? Aber wenn diese Uneinigkeit gewollt ist, wem nützt sie, wer oder was herrscht über die Menschheit?

P.S. An alle die der bösen Regierung dunkle Machenschaften vorwerfen: Diese Regierungen werden durch eure abgetretenen Wahlstimmen legitimiert. Diese Leute sollen in eurem Sinne Entscheidungen treffen. Wenn sie ihre Aufgabe ernst nehmen ist es wohl besser dass ihr bestimmte Dinge nicht erfahrt. Wenn sie euch Dinge verschweigen um die Interessen anderer unbekannten Personen(gruppen) zu schützen handeln sie offenbar nicht in eurem Interesse. Wählt diese Parteien/Personen nicht wenn ihr Ihnen nicht vertraut :-)

26.08.2012, 14:14

26.08.2012, 15:06

Willkommen im Forum! ;)

Joa, es ist immer irgendwie ein beidseitiges Einverständnis. Wenn "böse Mächte" existieren, die die Massen manipulieren, damit sie von ihnen legitimiert und ermächtigt werden (sei es durch vordergrundpolitische Parteien, die eigentlich alle zur selben Medaille gehören, oder durch subversive Methoden), dann liegt das an der selbstverantworteten Unbewusstheit der Massen. Jeder hat in jedem Moment die Wahl, zu entscheiden und eigenverantwortlich zu denken, aber das ist so schrecklich unbequem... Bis der Leidensdruck so hoch wird, das die selbstgewählte Unbewusstheit icht mehr funktioniert (spätestens wenn die physische Existenz bedroht wird).

Wie geht das Klischee? Solange noch die Bierdose in der Hand und das Fussballspiel im Fernsehen verfügbar sind, ist alles andere relativ egal. Zum Glück gibt es auch andere Entwicklungen, die auf nicht mehr so triviale Lebenserfüllungen abzielen...

30.08.2012, 20:36

Hallo und willkommen im Forum!

Ich habe mittlerweile auch meine Zweifel, ob die repräsentative Demokratie für das 21 Jahrhunderd noch passend ist. Ich glaube die Lösung ist die direkte Demokratie. Sie fördert im Idealfall die breite Diskussion, in der Bevölkerung und in den Medien, über die abzustimmenden Fragen. Der Politiker wird so zum Vermittler und Aufbereiter von Information und ist nicht mehr nur Vertreter seiner Wähler.

Für mich gehört das uneins sein, das unterschiedlicher Meinung sein, zum Naturell des Menschen. Dieser Eigenschaft verdankt der Mensch zum Teil seinen Erfolg im Laufe der Evolution. So gesehen ist es nicht gewollt, daß die Menscheit sich nicht einig wird, außer natürlich man glaubt an einen Schöpfer.

Aber es stimmt schon, der Mensch scheint momentan in allen Bereichen nicht weiterzukommen (Politik, Wissenschaft, Wirtschaft, Gesellschaft, ...). Habe aber den Verdacht, daß solche Stillstände früher oder später von Umbrüchen abgelöst werden. Vielleicht erleben wir den nächsten Umbruch ja noch ...
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