Ziemlich grob sind diese eigenartigen Häufungen ja schon ... oder wirken sie nur so?
Ich hab mal eine andere These im Ärmel, weniger gesteuert verschwörerisch sondern vielmehr menschentypisch selbstläuferartig.
Wir haben einen gewaltigen Facharbeitermangel. Schlichte Lehrberufe, abgeschlossene Handwerkerausbildungen, haben scheinbar also immer weniger junge Menschen in unseren westlichen Gesellschaften. Ich selbst kann in meiner Heimatgemeinde beobachten, wie die örtliche Hauptschule immer weiter schrumpft, das Gymnasium aber wuchert wie ein Krebsgeschwür. Allein in den letzten zweieinhalb Jahrzehnten wurde die Hauptschule - die normalerweise dann mit einem neunten Schuljahr im Polytechnischen Lehrgang zu einer Lehre führt - zusehends kleiner, die Schulen, die mit Matura abschließen aber mindestens vier Mal großzügig ausgebaut. Dreht man Samstag abends eine Runde durch die Innenstadt und fragt sich bei den 15- bis 20-jährigen mal so durch, dann sind 9 von 10 Gymnasiasten, Schüler in berufsbildenden höheren Lehranstalten oder Studenten.
Die logische Folge muss sein, dass immer mehr Akademiker auf den Arbeitsmarkt drängen.
Das ist offenkundig auch der Fall, wie der Blick in die Arbeitsmarktstatistik zeigt.
Das Phänomen hat zwei folgelogische Konsequenzen:
1. Da wohl kaum anzunehmen ist, dass heute plötzlich wesentlich mehr Jugendliche so furchtbar viel intelligenter sind, als noch zu meiner Schulzeit, muss zwingend das Niveau in der höheren Schulausbildung nach unten geklappt sein. Die Universitäten werden in weiterer Folge wohl von wesentlich mehr intellektuellen Paarhufern bevölkert als früher und am Ende kommen wohl wesentlich mehr Akademiker raus, die vom hirntechnischen Standpunkt an ziemlicher Unterbelichtung leiden.
2. Die ganzen Volleier, die aus unerfindlichen Gründen in den Besitz eines Doktortitels gekommen sein müssen, brauchen irgendwo Jobs. Ergo muss man davon ausgehen, dass heute von wissenschaftlicher Seite die Nase in Angelegenheiten gesteckt wird, die noch vor zwei Jahrzehnten niemanden hinter dem Ofen hervorlockten, weil sie zwar vorhanden waren, aber zahlenmäßig irrelevant schienen. Statt also wie früher die Kapazitäten auf weniger, aber offensichtlichere Bereiche zu konzentrieren, kann man es sich heute leisten, über jeden Fliegenfurz eine Doktorarbeit zu schreiben. Und das wird von durchschnittlich wesentlich mieser qualifizierten Überflussakademikern vollbracht.
Das hat wiederum zwei Konsequenzen:
1. Plötzlich scheinen sich Vorkommnisse wie oben beschrieben zu häufen, waren aber in Wirklichkeit immer schon vorhanden und fanden nur keine Beachtung, weil sie so selten sind. Jetzt aber wird man darauf aufmerksam und zerrt sie ins Rampenlicht, was den Eindruck erweckt, als wären sie völlig neu.
2. Die Statements, die von wissenschaftlicher Seite dazu abgegeben werden, sind zum Teil ziemlicher Bockmist, weil die Typen, die die Zeit haben, sich mit sowas zu beschäftigen, wohl kaum die besten ihres Jahrganges sein werden, denn die stecken schon in jenen Forschungsbreichen, wo es wirklich um was geht. Ergo sind vermutlich nicht alle diese neuen Syndrome etwas Ernstzunehmendes, sondern eher die Resultate von puerer Beschäftigungstherapie für ansonsten unbrauchbare Flachköpfe.
Süß, nicht wahr!?
Okay, ich geb's zu. Das ist nur eine Theorie, aber sie ist nicht völlig unschlüssig.
Außerdem ist es mein geheimes Hobby, über Theoretiker herzuziehen.
Die Chance musste ich also nutzen.